Nach 30 Jahren Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Elektrotherapie ist es mir gelungen, diese zukunftsweisende und patentierte Idee umzusetzen.
Von Siegfried KOEPPENs "Tonfrequenzströmen in der Medizin"
zur HiToP®-Hochtontherapie nach Hans-Ulrich MAY.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wies Siegfried KOEPPEN erstmalig auf die physiologischen und therapeutischen Besonderheiten und Vorteile hin, die Wechselströme haben, wenn man ihre Frequenzen (Schwingungszahlen) in den Hochtonbereich erhöht. Er nannte diese Ströme "Tonfrequenzströme", obwohl er eigentlich nur die "Hochtonfrequenzströme" meinte, wie in seiner 1935 erschienenen Arbeit "Tonfrequenzströme in der Medizin" nachzulesen ist.
Der technische Wechselstrom mit seiner Frequenz von 50 Hz (in manchen Ländern wie z. B. den USA 60 Hz) gehört ja als einer der gefährlichsten und lokal als unangenehm empfundenen Ströme eindeutig auch in den Tonfrequenzbereich, der bei 16 Hz beginnt und bei 20000 Hz endet.
Der Name "Tonfrequenzströme" bürgerte sich nicht ein.
Stattdessen wurde ab 1944 der von dem Physiologen Martin GILDEMEISTER (bis zum ersten Weltkrieg in Straßburg im Elsaß, bis zu seinem Tode im zweiten Weltkrieg in Leipzig tätig) geprägte Begriff "Mittelfrequenzströme" - jedenfalls im deutschsprachigen Raum - bevorzugt. GILDEMEISTER und sein Schüler Friedrich SCHWARZ, der in Leipzig, Posen und als nach dem Tod von GILDEMEISTER als Ordinarius für Physiologie in Jena tätig war, haben sich besonders um die Erforschung der Mittelfrequenzströme verdient gemacht.
Es waren allerdings nicht die theoretischen Mediziner, die Physiologen, die den Mittelfrequenzströmen in der praktischen Anwendung zum Durchbruch verhalfen, sondern der Ingenieur Hans NEMEC, der, angeregt durch seine Beschäftigung mit den Möglichkeiten der Elektrogymnastik an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, die Mittelfrequenzströme in Form der Interferenzströme patentieren ließ und erfolgreich in die physikalische Therapie einführte.
Die erste Firma, die Interferenzstromgeräte baute und vertrieb, trug - und trägt heute noch - seinen Namen: Nemectron®. Die Interferenzstrom-Geräte eroberten unter dem Namen Nemectrodyn® den Markt in der Elektrotherapie und fanden schließlich nach Ablauf des Patentschutzes zahlreiche Nachahmer. Über die physiologischen Besonderheiten und die therapeutischen Möglichkeiten der Mittelfrequenzströme sowie über die Überlegenheit der Mittelfrequenzströme gegenüber den traditionellen Niederfrequenzströmen erfuhr ich während meines Studiums in Leipzig, Erlangen und Freiburg nichts, auch später nicht während meiner Facharztausbildung in Psychiatrie (Privatklinik Dr. HEINES in Bremen) und Neurologie (Freiburg, Prof. JUNG).
Erst während meiner Tätigkeit am Institut für Biokybernetik und Biomedizinische Technik der Universität Karlsruhe hörte ich zum ersten Mal einen Vortrag von Herrn Dipl.-Ing. A. HANSJÜRGENS über Interferenzströme, allerdings mit viel Skepsis und Vorbehalten, denn ich glaubte, diese Interferenzströme, von denen ich selbst in Freiburg bei dem auf dem Gebiet der klinischen Neurophysiologie und Elektrophysiologie als führend geltenden Professor Richard JUNG nie etwas gehört hatte, gehörten in den Bereich der wissenschaftlich nicht fundierten Außenseitermedizin.
Erst durch das Studium der seit 1950 erschienenen zahlreichen theoretischen und klinischen Arbeiten über Mittelfrequenzströme und ihre klinische Anwendung als Interferenzströme ließ ich mich schließlich doch davon überzeugen, daß die Mittelfrequenzströme ein äußerst interessantes therapeutisches Agens seien, das im Bewußtsein der Mehrheit der klinisch tätigen Mediziner noch nicht den ihm gebührenden Platz gefunden habe.
Von Geschäftsführern der damaligen Firma Nemectron, die mich bei meinen Vorlesungen über die Grundlagen der Physiologie für Elektrotechniker, Fachrichtung "Biomedizinische Technik", kennengelernt hatten, ließ ich mich überzeugen, daß eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema "Mittelfrequenz" in der Firma Nemectron für mich als einzigem Mediziner in einer elektromedizinischen Geräte-Firma sicherlich eine sehr interessante Tätigkeit sei.
In den 13 Jahren, in denen ich für die Firma Nemectron tätig war, lernte ich die umfangreiche Literatur über die theoretischen Grundlagen der Mittelfrequenztherapie und ihre praktische Anwendung - vornehmlich als Interferenzstrom-Therapie - kennen. Ich erkannte, daß manche der mir vermittelten Lehrmeinungen zu Vorurteilen geführt hatten, die ich korrigieren mußte. Eines dieser Vorurteile war, daß zur Diagnostik und zur Therapie denervierter Muskeln die niederfrequenten Dreieck- bzw. Exponentialströme unentbehrlich seien, ein anderes, daß die Empfehlung, Bronchialasthma mit Interferenzstrom zu behandeln, unseriös sei und jeder Erklärungsmöglichkeit entbehre. Außerdem hatte ich Gelegenheit, selbst an Patienten die für mich überraschend vielseitigen therapeutischen Wirkungen der Interferenzströme zu erleben.
Die intensive Beschäftigung mit den genutzten und ungenutzten Möglichkeiten der Mittelfrequenztherapie führte zur Entwicklung der "Elektrischen Differential-Therapie", einerseits als ein System zur Differentialdiagnose und Differential-Therapie, genutzt zur therapeutisch sinnvollen Auswahl der am besten zur Therapie geeigneten Ströme, andererseits als ein Elektrotherapiegerät, das alle therapeutisch sinnvoll erscheinenden Ströme als Reizströme oder als nicht-reizende Ströme zur Verfügung stellt. Zuerst (1988) wurden die Grundgedanken in Form von Postern, später (1990) in einem Buch veröffentlicht.
Im Vorgriff auf die späteren Entwicklungen sei hier schon ergänzend erwähnt: In meiner Privatpraxis für Neurologie und Psychiatrie habe ich in den darauffolgenden Jahren allerdings auch erlebt, welche weiteren vielen Vorteile und welche gewaltigen Fortschritte für meine Patienten als zu Behandelnde und für mich als Anwender die in mehreren Schritten erfolgende Weiterentwicklung von der Interferenzstromtherapie mit dem Nemectrodyn® - über die elektrische Differentialtherapie mit EDiT® und Endosan®, über ElecDT®, PROElecDT® - zur WaDiT®- und schließlich HiToP®- Hochtontherapie im Laufe der Jahre mit sich brachte.
Auf Fortbildungsveranstaltungen und bei Besuchen in Kliniken im In- und Ausland (Polen, Rußland, Ukraine, Indien, Ägypten, Spanien, Portugal) hatte ich inzwischen Gelegenheit, überzeugte Anwender der neuesten, der HiToP®-Hochton-Geräte-Generation, und viele zufriedene Patienten zu treffen.
Veröffentlichungen zur Elektrischen Differentialtherapie
Hans-Ulrich MAY & Achim HANSJÜRGENS:
1.) EDiT® - Elektrische Differential-Therapie -
Reiz- oder Heilstromwirkungen?
Poster, Nemectron, Karlsruhe 1988
2.) Schmerztherapie mit EDiT®
Einteilung der Schmerzzustände in drei Kategorien
I. Schmerzen bei Beeinträchtigung des Stoffwechsels
II. Schmerzen ohne wesentliche Beeinträchtigung des Stoffwechsels
III. Neurogene und sehr starke Schmerzen
Poster, Nemectron, Karlsruhe 1988
3.) Ödemtherapie mit EDiT®
Regionale Ödeme
Stauungsödeme
Ödeme bei sympathischer Reflexdystrophie
Entzündliche Ödeme
Generalisierte Ödeme
Poster, Nemectron, Karlsruhe 1988
Achim HANSJÜRGENS & Hans-Ulrich MAY:
Elektrische Differentialtherapie
Karlsruhe, Nemectron 1990
Anwendung der Elektrischen Differentialtherapie im Medizinischen Zentrum des Olypischen Dorfes 1988 in Seoul
Bei den 24. Olympischen Spielen in Seoul wurde die elektrische Differentialtherapie im medizinischen Zentrum des olypmpischen Dorfes zum ersten Mal mit ca. 20 Geräten unter meiner ärztlichen Aufsicht in der Sportmedizin eingesetzt.
Accreditation Card
Anerkennungsurkunde vom Präsidenten des Internationalen
Olympischen Komitees, Juan Antonio Samaranch, und vom
Präsidenten des Olypmpischen Organisationskomitees
in Seoul, Seh-Jik Park
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